Erinnern für die Zukunft

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Erinnern für die Zukunft

„Erinnern für die Zukunft“ – unter diesem Titel werden durch das Maximilian-Kolbe-Werk, gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, Zeitzeugengespräche an Schulen organisiert.

Am 04.02.2022 fand an der Ludwig-Uhland-Schule in Heimsheim im Rahmen eines fächerübergreifenden Unterrichts ein Gespräch mit einer Überlebenden des KZ Auschwitz statt. Das Zeitzeugenprojekt wurde in einem digitalen Rahmen in den neunten Klassen durchgeführt. Die Übertragung des Gesprächs fand in vier Klassenzimmern zeitgleich statt, sodass die Klassen in ihrem Verband bleiben konnten. Da die Zeitzeugin selbst kein Deutsch sprach, wurde das Gespräch simultan übersetzt. Die Zeitzeugin, Frau Włodarczyk, teilte ihre Erinnerungen an ihre Kindheit in Auschwitz als Gefangene mit den Schülerinnen und Schülern und nahm sie mit auf ihre persönliche Reise in ihre Vergangenheit.



Tief beeindruckt lauschten die Klassen den Schilderungen, die sehr lebhaft und eindringlich berichtet wurden. Die Erzählerin wurde 1933 in der polnischen Stadt Kamiemiec geboren und lebte mit ihrer Familie in Warschau. Nach dem Warschauer Aufstand 1944 wurde die Familie verhaftet und in einem Transport ins KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. Im Lager hat sie den Alltag in einer Kinderbaracke miterleben müssen. Der Tag der Befreiung des Konzentrationslagers, der 27.01.1945, ist auch das Ende ihrer Gefangenschaft gewesen. Seit 1980 engagiert sie sich ehrenamtlich für das Maximilian-Kolbe-Werk.



Im Anschluss an die circa 60-minütige Schilderung durften die Schülerinnen und Schüler ihre Fragen an die Zeitzeugin stellen und mit ihr ins Gespräch kommen. Die Lernenden informierten sich zu ihrem Alltag im KZ, aber auch zu der Zeit nach der Befreiung und ihren Familienmitgliedern. Zu der beispielhaften Frage: „Was war Ihr erster Gedanke, als Sie das Lager verlassen hatten?“ antwortete Frau Włodarczyk sinngemäß: „Freiheit, endlich war ich in Freiheit, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen.“

Als Überlebende ist es ihr heute wichtig, den Jugendlichen von ihren Erinnerungen zu erzählen und diese dadurch weiterleben zu lassen. Damit Orten wie Auschwitz mit Respekt begegnet wird, sei es wichtig, dass junge Menschen den Schrecken von Auschwitz verstehen.

Es war eine sehr besondere Erfahrung, die Erlebnisse eines Kindes an die Zeit in Auschwitz zu hören. Das digitale Format hat sich als wunderbare Alternative herausgestellt und wir sind sehr froh, dass wir als Schule teilnehmen konnten.

Weiterführende Informationen zu ihrer Person und der Arbeit des Maximilian-Kolbe-Werks finden sich unter der angegebenen Quelle. (https://www.maximilian-kolbe-werk.de/unsere-arbeit/erinnern/dokumentation-von-lebenszeugnissen/wlodarczyk-zdzislawa/)

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